Die vielleicht wichtigste Frage, müssen wir zunächst an uns selbst stellen. Es ist etwas, das wir gerne übersehen, ganz besonders dann, wenn wir jemanden kennenlernen und größeres Interesse an diesem Menschen entwickeln oder uns verlieben. Begeistert, fasziniert oder total verliebt zu sein, hat leider nichts mit dem Gelingen einer Partnerschaft zu tun.

"Will ich überhaupt eine tiefere, längere Beziehung eingehen?"

Diese Frage oben, ist extrem wichtig, weil unsere ehrliche Antwort darüber entscheidet, ob so eine Beziehung gelingen kann oder nicht. Entscheidend ist unsere, innere Bereitschaft eine verbindliche Beziehung leben zu wollen. Bei vielen Menschen, ist diese Einstellung aber gar nicht wirklich vorhanden, auch wenn es zunächst den Anschein hat. Seien Sie ehrlich und fragen Sie sich, ob Sie, den Einsatz und das Engagement, das so eine Beziehung fordert, bereit sind auch einzubringen. Es gibt Lebensphasen, in denen wir das nicht können oder wollen. Oft haben wir andere Vorstellungen von einer Beziehung oder wünschen uns Abwechslung. Manchmal brauchen wir alle Zeit für uns selbst! Wer nicht wirklich will, kann das auch nicht leben. Die Begeisterung, die Leidenschaft , die schönen Gefühle, können nur dann überleben, wenn wir innerlich bereit sind, viel für so eine Beziehung  zu tun.

Der bisherige Beitrag zum großen Thema Partnerschaft, oder die wichtigsten Voraussetzungen für eine gelingende Liebe, handelt davon, dass wir uns ehrlich fragen sollten, ob wir eine tiefe, dauerhafte Beziehung wirklich eingehen wollen. Manche Menschen können das aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur nicht und manchmal passt so ein Wunsch nicht zu unserem aktuellen Leben. Wenn das so ist, wird eine Beziehung immer scheitern. Deshalb ist diese Frage, die wir an uns selbst stellen, so wichtig!

"Kenne ich mich eigentlich selbst, oder wie steht es mit der eigenen Selbsterkenntnis?"

Je mehr ich mich selber kenne, desto größer ist die Möglichkeit, eine erfüllende Liebesbeziehung zu führen! In der Paarberatung stellt sich immer wieder heraus, dass dieser Punkt bei den meisten Menschen sehr vernachlässigt gelebt wird. Wer sich selbst nicht kennt, transportiert diese Unkenntnis direkt zum Partner. Es ist leicht verständlich, dass es dadurch schnell zu vielen Missverständnissen kommt. Wir sollten uns selber ehrlich und mutig kennenlernen, damit wir unsere Stärken und unsere unentwickelten Seiten selber erkennen, akzeptieren und unsere Schatten nicht direkt auf den Partner übertragen. Denn genau das passiert bei Unkenntnis über sich selbst. Wir übertragen unsere ungelösten Haltungen und inneren Konflikte in unserer Beziehung auf den Partner und höhlen so unsere eigentlichen guten Vorsätze aus. Zurück bleibt Streit, Aggression, sich unverstanden fühlen und das Gefühl nicht angenommen zu sein. Das führt meist zu einer traurigen Konsequenz. Es kommt zur Trennung.

Wenn wir uns selbst besser kennen und dazu stehen, werden wir dazulernen und darauf achten, unsere Liebe nicht durch die eigenen Defizite kaputt zu leben, sondern wir wachsen weiter, auch durch den Partner, der uns gute Hinweise zu Entwicklung gibt. So fühlt sich Liebe wohl und kann sich in unserem Leben ausbreiten.

Nachdem wir über die Themen:
Will und kann ich eigentlich eine Beziehung führen und wie steht es mit meiner Kenntnis über mich selbst ?”
sprachen, kommen wir im dritten Teil zu einem Punkt, der wahrscheinlich der wichtigste überhaupt ist. Das gilt nicht nur für Beziehungen, sondern für unser Leben überhaupt. Heute wollen wir den nächsten Schritt gehen und an die erste Frage anschließen.

"Welche Beziehung habe ich zu mir selbst?"

Welche Beziehung habe ich zu mir Selbst? Mag ich mich und liebe ich mich selbst? Kann ich mich selbst annehmen, oder lehne ich mich oder etwas in mir ab? Ein hohes Maß an Selbstakzeptanz, also die Fähigkeit sich mit allen Stärken und Schwächen wahrzunehmen und genau so zu mögen, ermöglicht viel größerer Chancen einen Menschen lieben zu lernen. Ohne das Gefühl der Selbstliebe, ist das eigentlich nicht wirklich möglich, da wir sonst immer an Grenzen in der Liebe stoßen werden. Es ist die Grenze der Liebesfähigkeit, die wir in uns selbst tragen. Sie bilden das Maß  der Liebe, das wir für unseren Partner entwickeln können. Großzügigkeit, Vertrauen, Humor, Verzeihen können und sich wirklich anvertrauen ist wesentlich besser möglich, wenn wir selbst mit uns diese Erfahrungen gemacht haben und so alles an den Partner weitergeben können. Die innere Annahme unserer eigenen Persönlichkeit und die Bereitschaft uns selbst mit allem was uns ausmacht zu schätzen, bietet das eigentliche Potenzial zu einer gelingenden Liebesbeziehung.